Ehemaliger Fliegerhorst Dornstadt

Während des Ersten Weltkrieges fasst im Herbst 1916 das Königlich Württembergische Kriegsministerium den Entschluss, im Gewann Himmelweiler, südöstlich von Dornstadt, eine Fliegerstation zu errichten. Baubeginn ist 1917. Sie besteht nur kurze Zeit. 1919 wird sie bereits wieder stillgelegt.

1934 beginnt die Wehrmacht mit der Instandsetzung der knapp sieben Hektar großen Rasenpiste zu einem Notlandeplatz. Nicht ohne Grund. Zwei Jahre später errichten die Militärs im Norden einen Fliegerhorst. Um alles gut tarnen zu können, pflanzen die Militärs mehrere Hundert Bäume. Wenig später treffen die ersten 80 Piloten und Flugzeugmechaniker ein.

Unter strenger Geheimhaltung wird 1943 auf dem Gelände das „Institut für Hochfrequenzforschung“ eingerichtet. Jetzt starten und landen nur noch vereinzelt Flugzeuge.

Nach dem Zweiten Weltkrieg dient das Gelände amerikanischen Soldaten kurzfristig als Heereslager. Von 1946 sind dort vorübergehend 503 jüdische Waisenkinder mit Duldung der US-Militärverwaltung untergebracht. Nach einem Jahr steht das Übergangslager wieder leer.

1950 übernimmt der Landesverband der Inneren Mission das Areal, um aus dem ehemaligen Fliegerhorst ein Altersheim für Emigranten aus osteuropäischen Ländern einzurichten.

Inzwischen leben im Betreuungs- und Pflegezentrum Dornstadt 250 alte und behinderte Menschen. Von dem ehemaligen Flugplatz erinnern heute noch vier renovierte Unterkunfts- und Geschäftsgebäude. Das turmartige Gebilde am Haus Nummer 6 ist die ehemalige Kanzel der Flugleitung.

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Anfang der 1940er-Jahre  gab es auf dem Dornstadter Fliegerhorst verschiedene Beladeversuche mit dem Großraumlastensegler Messerschmitt Me 321 und dem Nachfolgemodell 323, die in Leipheim gebaut wurden.

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